Von Strijensas nach St.Annaland

Nach 10 Nächten verließen wir Strijensas und nahmen Kurs auf die Volkerak Schleuse. Eine ruhige Fahrt erwartete uns, auch mal sehr angenehm.

Die Schleuse verfügt über 3 Kammern für die Berufsschifffahrt und eine Yachtschleuse. Etwas seltsam schauten alle als ein „Dicker“ ebenfalls vor der Yachtschleuse wartete. Auch fuhr er als erster ein und die Schleusenampel ging auf rot, also alles zurück an den Wartesteg. Kaum dort festgemacht sprang die Ampel zurück auf grün. Alle warfen die Leinen wieder los und wir schlichen sehr langsam in die Schleuse. Es gab noch genügend Platz und auch beim herausfahren ließ der „Dicke“ die Sportschiffer zuerst herausfahren. Wir sind heruntergeschleust, ca. 50 cm und total entspannt.

Nun befanden wir uns im Hellgad. Seltsam anmutendes grünes Wasser hatten wir plötzlich um das Boot herum. Vielleicht Algen? Sieht jedenfalls etwas ekelig aus.

Nach ungefähr 2 Stunden näherten wir uns der Krammerschleuse. Sie trennte uns von der Oosterschelde und damit vom Salzwasser. Auch hier gibt es eine Yachtschleuse, die diesmal komplett voll mit Yachten war. Auch diesmal ging es herunter, ca. 1,20m. Wieder sehr entspannt alles. Wie angenehm kann Schleusen sein.

Kaum aus der Schleuse heraus befinden sich auf der Seite der roten Tonnen große Muschelzuchten.

Nachdem wir noch Tanken waren, an einer Bunkerstation im Vluchthafen steuerten wir das heutige Zeil an: Sint Annwald.

Da wir bei kurz vor Ebbe ankamen sah man einige Boote die sich haben trockenfallen lassen. In der Oosterschelde ist nicht nur Salzwasser, sondern es ist auch wieder Tidengewässer.

Die Marina in St. Annakand ist schon sehr groß und erinnert uns sehr an die Seehäfen.

Wir bleiben hier bis Freitag und wettern das Regengebiet mit viel zu viel Wind, ab. So konnten wir einkaufen, was hier wirklich nah ist.

Abendstimmung im Hafen

…so lässt es sich aushalten.

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Masten in Strijensas

Nachdem wir das Wochenende etwas ausgespannt hatten ging es Montagmorgen an den Kran. Um 8 Uhr waren wir die ersten für den Tag und konnten gleich beginnen. Mit dem Kran sollten die Masten von Bord gebracht werden, das Radargerät samt Halterung noch an den Besan verbaut und beide Masten soweit vorbereitet das sie an Bord gestellt werden konnten. Klingt alles ziemlich locker, erwies sich jedoch als schweißtreibende, anstrengende Arbeit.

Der Kran ist per Hand zu bedienen, also immer schön kurbeln.

 

Gegen Mittag waren wir soweit, dass der Großmast am Kran hing und wir ihn langsam an Bord bringen konnten. Als er stand waren wir eigentlich schon bedient für den Rest des Tages und fragten uns: wer kommt auf die Idee sich ein Boot mit zwei Masten zu kaufen??

So dauerte es nochmal einige Zeit, bis wir auch den zweiten Mast stehen und stabilisiert hatten.

Nach geschlagenen 7 Stunden, ohne Pause zu machen, kamen wir zurück in unsere Box. Das Verlegen des Radarkabels und das Anbringen der Bäume musste warten.

Am nächsten Morgen sah unser oberer Salon dann schnell aus wie eine Werkstatt. Zum Glück hatte einer der beiden Voreigner ein Radarkabel verlegen lassen welches wir nur „nur“ noch austauschen mussten.

Aber gegen Mittag funktionierte unser „neues“ Radar.

Die Genua, also das Vorsegel, brachten wir noch an, alles andere musste auf den nächsten Tag warten.

Beim Anbringen des Großsegels mussten wir uns mit der uns völlig unbekannten Weise vertraut machen. Statt einer Ketterleiste im Baum befinden sich hier auch Mastrutscher.

Immerhin gibt es eine Möglichkeit zu reffen, allerdings sieht es so aus, als müsste man dafür auf das Dach klettern. Wir werden sehen…

Auch das Besansegel, das ist das kleinere Segel an dem hinteren Mast, brachten wir an und wurden wieder mit etwas konfrontiert was völlig neu für uns ist. Es ist ein Rollbaum, allerdings wird das Segel nicht, wie heute üblich, in den Baum gerollt, sondern drumherum. Dazu muss jeder einzelne Mastrutscher aus dem Mast heraus..

Leider war die Kranaktion damit noch nicht beendet. Wir mussten feststellen, dass unsere Windanzeige nicht funktionierte. Es half nichts, da musste etwas Neues her. Von SVB Bremen kam innerhalb von 3 Tagen eine neue Anlage, die „nur“ noch eingebaut werden musste.

Also wieder einmal zum Kran. Bert kletterte nach oben, dort mussten der neue Geber installiert werden und ein neues Kabel musste durch den Mast nach unten. Mit Hilfe einer Pilotleine, die wir mit dem alten Kabel eingezogen hatten stopfte Bert von oben das Kabel, während ich von unten zog. Mehr als 3 cm pro Zug ging aber nicht, so vergingen 2 Stunden bis wie die 10 Meter verlegt hatten.

Aber es funktioniert jetzt.

Nun waren wir fertig aufgetakelt uns es konnte weiter gehen.

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Wir sind in Holland

Schon eine viertel Stunde, nachdem wir den Yachtclub in Emmerich verlassen hatten passierten wir die holländische Grenze und kurz darauf wurde der Rhein zur Waal.

In der Höhe von Nijmegen wurde der Schiffsverkehr wieder chaotisch.

Unser Ziel an dem Tag war die Jachtwerft Woudenberg in einem kleineren Seitenarm. Ein „kleiner, netter Hafen“, laut dem Handbuch. Was dort nicht stand war die Tatsache, dass sich mitten in der Einfahrt eine Untiefe in Form einer „little island“ (Zitat des Hafenmeisters, etwas später). Zu sehen ist nichts, betonnt natürlich auch nicht. Bei dem niedrigen Wasserstand, der im Moment vorherrscht, setzten wir auf. Zum Glück nur leicht und langsam schrammten wir rüber. Bis zum Steg zeigte das Lot zeitweise 0:00 Meter an. Aber wir kamen gut an.

Am Längssteg machten wir fest und sogar Strom bekamen wir. Ein bisschen urig ist das Ganze schon.

Aber man hat eine schöne Aussicht und völlige Ruhe.

Am nächsten Morgen war das Wasser der Waal 11 cm gestiegen und so konnten wir unbeschadet aus dem Seitenarm herauskriechen.

Die Tour bis nach Gorinchen, zum MV Merwede, war anstrengend zu fahren.

Wir gönnten uns einen Hafentag, das lag aber primär daran, dass sich das Wetter verschlechtert hatte und wir schon morgens mit Regen und viel zu viel Wind aufgestanden waren. So schauten wir uns das Städtchen an und genossen es die Schifffahrt draußen mal in aller Ruhe betrachten zu können.

Das Leben hier in Holland geht seinen normalen Lauf und es ist sehr angenehm hier durch die Straßen zu laufen.

Die letzte Tour vor unserem ersten Etappenziel war nicht mehr allzu lang. Eine halbe Stunde nach dem Ablegen erreichten wir die „Nieuwe Merwede“ und die allermeisten der Berufsschiffe blieben auf dem Weg Richtung Rotterdam.

Somit bekamen wir einen richtig ruhigen Tag mit schönem Wetter.

Nach nur 1 ½ Stunden erreichten wir das „Hollands Diep“ und die Wasserfläche vergrößert sich immens.

Nach 14 Tagen, und 572,7 Kilometern hatten wir Strijensas erreicht. Hier wollen wir ein bisschen Pause machen und die Masten stellen.

Der kleine Ort macht einen netten Eindruck, zum einkaufen sind es ca. 6 Kilometer mit Rad und wir liegen recht ruhig.

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Von Hitdorf nach Emmerich

Genau eine Woche waren wir unterwegs als wir am 01.07., früh morgens, den Hafen in Hitdorf verließen. Noch lagen einige Kilometer auf dem Rhein vor uns.

Vorbei an Düsseldorf, wo wir den Winter 2019 verbracht hatten, ging es weiter nach Krefeld, zum dortigen Yachtclub.

Hier lagen wir mitten im Grünen, allerdings hatte leider nichts offen.

Die nächsten Kilometer führten uns an einem wohl abgeschalteten Werk vorbei, so ein Anblick macht mir immer ein seltsames Gefühl.

Ein altes AKW ist umgebaut in einen Freizeitpark.

Sehr lange, mit sechs Leichtern schiebende Schiffe kamen uns entgegen, die sehr starkes Schraubenwasser hinter sich herzogen. Aufpassen war immer angesagt.

Wir erreichten den Yachtclub in Emmerich und fühlten uns dort nett aufgenommen.

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Wir sind losgefahren

Am Samstag, den 25.06. machten wir die Leinen los im Lampertheimer Altrhein. Leise wegschleichen war diesmal nicht gegeben. Clubfreunde begleiteten uns auf den ersten Kilometern und andere winkten zum Abschied. Wir kommen wieder, versprochen.

danke für das Foto :-))

Der erste Tag führte uns bis zum Schiersteiner Hafen in Wiesbaden. Auf dem Weg dorthin gab es noch eine Überraschung da uns ein ehemaliger Arbeitskollege von Bert vom Ufer aus Fahne winkend verabschiedete und im Hafen auf uns wartete.

Am nächsten Morgen ging es weiter.

Diesmal nur eine kurze Strecke, bis Rüdesheim. Auch dort bekamen wir noch einmal Besuch, diesmal von Seglerfreunden, die wir auf unserer Tour mit der Anjuli Nui kennengelernt haben.

Weiter ging es von dort aus in der Frühe, es war mit 12 °C Außentemperatur nicht gerade warm, dafür gab es tolle Bilder.

Meine „Angststrecke“ lag vor uns: das Binger Loch, vorbei an der Pfalz und die Loreley. Diesmal ging alles ruhig zu, keine kritischen Situationen und durch die Loreley waren wir das einzige Schiff. Purer Luxus.

In Neuwied machten wir Halt und am nächsten Morgen kam dann die Passage der Brücke von Remagen.

Am deutschen Eck vorbei ..

Einige Kilometer weiter nahmen die Schifffahrt auf dem Rhein wieder zu. Mit Hilfe der AIS Signale auf dem Plotter können wir erkennen wie sich die Berufsschiffe begegnen, das hilft schon. Wenn uns diese entgegen kommen heißt es immer: „Hat der eine blaue Tafel gesetzt?“ Fernglas raus und hoffen, dass ich etwas erkenne. Wenn das nämlich so ist möchte er an Steuerbord passiert werden, hat er keine Tafel gesetzt begegnet man sich an Backbord. Für kleine, schnelle Sportboote unrelevant, für uns sehr wichtig.

Vorbei ging es an Köln

Bayer Leverkusen

Bis nach Hitdorf, wo wir jetzt beim SYLH Leverkusen liegen.

In der einen Woche, in der wir unterwegs sind haben wir 277 Kilometer hinter uns gebracht.

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So langsam wird es ernst

Die letzten Vorbereitungen laufen. Die Masten liegen an Bord, die Salings mit den Wanten darauf, jetzt müssen nur noch die Segelsäcke geladen werden.

„Glasi“ hat auch ihren Platz eingenommen und glast fein vor sich hin, es ist gar nicht so laut wie gedacht.

In den letzten Wochen ist noch eine Radarantenne dazugekommen, die wir aber erst in Holland anbringen können. Getestet haben wir sie, funktioniert…

Am 07.Juni war dann der große Tag: einwassern. Immer wieder spannend und aufregend. Würde alles dicht sein? Springt der Motor an? Einige Tage vorher hatten wir den Frischwassertank gefüllt und die Verbindungen kontrolliert.

Sie schwamm und auch der Motor sprang gleich wieder an, ein Aufatmen ging durch das Führerhaus.

Nach einer kurzen Probefahrt legten wir am Gaststeg des YSC Lampertheim an, dort haben wir einen Platz gefunden, bis wir fertig sind und abfahrbereit.

Noch müssen einige Sachen erledigt werden und dann kann es los gehen. Die Aufregung steigt.

Der Abschied von den Vereinsmitgliedern fällt uns schwer, aber wir kommen ja wieder 😊 Mit den vielen tollen Geschenken zu unserem Abschiedsgrillen laufen wir nicht Gefahr zu verhungern oder zu verdursten 😊)

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Masten und einräumen

Die beiden Relingsseiten sind wir in Ordnung und auch die Winschen wieder an ihren Plätzen. Mit den Schienen aus Edelstahl sollte jetzt nichts mehr passieren.

So langsam nähern wir uns der Abfahrt und mussten uns um unsere Masten und Bäume kümmern. Nach einem Tipp behandelten wir das Aluminium mit „Mastrestorer“© und sind sehr zufrieden.

Mit „manpower“, Hilfe von Vereinsmitgliedern, gelangten letzte Woche die Masten wieder an Bord. Wir sind sehr dankbar, alleine hätten wir den schweren Großmast und Besan nicht dorthin heben können. Vorher hatte Bert noch die Holzklötze erneuern müssen, in den die Masten fest liegen, diese waren im Laufe der Zeit doch ziemlich auseinandergefallen.

Danach musste noch alles sorgfältig zusammen- und festgebunden werden und auch eine neue Stütze am Bug durfte nicht fehlen.

Im Salon und im Bad sieht es schon wieder ordentlich aus, die Bücher haben ihren Platz im Bücherregal gefunden und auch ein Foto der Anjuli Nui kommt mit uns.

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Tasche für Schlauchboot nähen

Uns ist klar geworden, dass wir unser Schlauchboot am Anfang der Reise wohl eher nicht benötigen und es, an den Davids hängend, dem Wetter sehr ausgesetzt ist. Daher kam die Idee: wir nähen uns eine Tasche dafür. Diese wollen wir dann an die Davids hängen und wenn es absehbar ist das wir das Schlauchi benötigen, werden wir es aufgepumpt aufhängen. So der Plan..

Alleine das Nähen der Tasche gestaltete sich nicht so ganz einfach. Wieviel Stoff brauchen wir? Dann kam der bestellte Reißverschluss und wir schluckten erst einmal. Der war ja riesig..

Aber als die Tasche fertig war erwies sich Dieser als gar nicht SO groß.

Jedenfalls waren wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden und auch das Schlauchi passt genau hinein.

Einige Tage später testen wir den Außenborder, der ja die letzten 2 Jahre in der Halle gehangen hatte. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten, zweimaligem Auseinandernehmen, lauten Flüchen und Schimpfen musste eine Probefahrt her. Also an den Vereinskahn gehängt und siehe da:

Er läuft, einwandfrei. Geht doch.

Jetzt hängt er an Bord der Anjuli, wir haben noch einen Relings Schutz beim Schlosser in Auftrag gegeben und hoffen dann ihn damit gut transportieren zu können.

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Solarzelle und Relings Reparatur

Die Solarzelle wartete seit längerem, daheim in der Garage, auf ihren Einsatz. Während der Wintermonate hatten wir den Regler angeschlossen und die Kabel verlegt.

Jetzt musste das gute Stück „nur“ noch verbaut werden. Nach längerem hin und her haben wir uns dazu entschieden, sie auf das obere Schiebeluk zu bauen. Jetzt dient sie auch noch als „Sonnenschutz“. Zurück zu schieben geht das Luk immer noch.

Nachdem sie angeschlossen war hat die 180 Watt Solarzelle mit 7 Ampere geladen, damit sind wir zufrieden.

Danach konnte die Reparatur der Reling beginnen. Die Edelstahlverstärkungen hatten wir im Herbst bei einem Schlosser anfertigen lassen. Nun musste noch die Travelerschiene auf die Kleinere Verstärkung angeschraubt werden, ebenso wie diverse Löcher für Schrauben in das 3mm starke Edelstahl gebohrt werden. Keine einfache Sache.

Immerhin sieht es auch der Bb Seite schon mal nicht schlecht aus, wir hoffen diese Seite in den nächsten Tagen fertig zu bekommen. In der Zwischenzeit treffen daheim immer wieder Päckchen mit Schrauben und Muttern aller Größen ein…

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Dieselfilter, Motortest und Schlauchi

Der neue Keilriemen ist angebracht!! Jetzt wissen wir wie es geht, aber ehrlich.. so schnell muss man das nicht wieder machen. Es ist ein ziemlicher Aufwand und wir wissen jetzt, dass 6 Liter Kühlflüssigkeit hineingehören.

Damit die Möglichkeit gegeben ist, einen evtl. verstopften Dieselvorfilter zu umgehen haben wir einen zweiten Filter angebracht. Auf der Anjuli Nui hat uns dieses System schon zweimal sehr gute Dienste geleistet und vor größeren Schwierigkeiten bewahrt.

Nachdem alles entlüftet war kam der große Moment: würde der Motor anspringen, ist alles dicht und funktioniert der neue Keilriemen?

Er läuft! Alles okay. Uns fiel ein Stein vom Herzen, so kann es dann später ins Wasser gehen.

Unser Schlauchi liegt seit fast zwei Jahren in der Halle. So langsam sollten wir mal schauen, ob auch da noch alles mit in Ordnung ist, oder ob uns die Mäuse einen schlechten Streich gespielt haben. Aber außer, dass es ziemlich dreckig war können wir nicht klagen. Die Luft hält, sauber ist es jetzt auch wieder und nun muss es noch ein paar Wochen warten bis wir es an die Davids hängen können.

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