Von Niderviller nach Lutzelbourg

01.September 2021        Tag 26

Unser Aufenthalt in Niderviller hatte sich doch auf drei Nächte ausgedehnt, wir nutzten die Zeit um Wäsche zu waschen und im 5 Kilometer entfernten Lidl einzukaufen. Die Pause tat uns gut und so waren wir frisch als wir am Mittwoch den 1.September morgens um 8 Uhr am Kai losmachten. Vor uns lag eine aufregende Strecke. Es war nur 8°C warm und leicht nebelig, aber die Sonne zeigte sich schon durch die Nebelfelder, es versprach schön zu werden.

Schon kurz darauf erreichten wir die Stelle an der die Boote die die Tunnelstrecke vor sich hatten, von der Aufsicht registriert werden. Für uns kam ein grünes Licht und so konnten wir gleich weiterfahren.

300 Meter weiter befand sich die Einfahrt in den 475 m langen Tunnel Niderviller vor uns.

Nach 11 Minuten konnten wir ihn schon wieder verlassen, ohne besondere Vorkommnisse, Die Tunnel sind 3,70m hoch und das Kanalstück ziemlich eng.

Darauf folgte ein offenes Kanalstück zwischen den beiden Tunnel. Beide werden mit einer Signalanlage geregelt. Die war auch kein Problem, auch am zweiten Tunnel hatten wir grünes Licht. Vor uns allerdings eine sehr langsame Peniche, die gerade mal mit 1,6 km/h fuhr. Bei der Geschwindigkeit hatten wir kaum noch Ruderwirkung. Mit gemischten Gefühlen sahen wir dem zweiten Tunneleingang entgegen.

Der Tunnel Arzviller hat immerhin eine Länge von 2306m.

Was noch dazu kam war die Tatsache, dass die Luft in diesem Tunnel sehr warm war was zur Folge hatte, das innerhalb von Minuten die Fenster komplett beschlagen waren. So war nichts zu sehen und ich putzte ständig die vorderen Fenster, damit Bert überhaupt etwas erkennen konnte. Nach einer viertel Stunde war klar: so konnte das nicht weitergehen. Wir mussten der Peniche Vorsprung lassen um die erlaubten 4 km/h fahren zu können und die Gewalt über die Ruderanlage zurück zu bekommen. So machten wir am Rand des Kanals fest und warteten. So hatten die Fenster auch Zeit sich zu erwärmen und der „Durchblick“ war wieder gegeben.

Das Spielchen machten wir dreimal und hatten, nach 46 Minuten tatsächlich das Ende des Tunnels erreicht.

Knapp 4 Kilometer ging es nun den Kanal entlang. An den Ufern sahen wir große Befestigungsmauern die den Hang stützen sollten.

Dann erreichten wir den Warteplatz des Schiffshebewerks von Arzviller. Da wir keine Ahnung hatten wie es hier weitergeht machten wir erst einmal am Rand fest. Ein winkender und irgendwas rufender Mann am anderen Ufer fiel uns erst danach auf. Wir sollten gleich mit hineinfahren. Also wieder losmachen und auf in das nächste Abenteuer.

Innen machten wir direkt hinter einem Ausflugsboot fest und schon schloss sich hinter uns eine Tür. Von oben sah es beachtlich auch, welche Höhe wir überwinden würden.

In aller Gemütsruhe konnten wir beobachten wie das Bauwerk seine Arbeit aufnahm. Es ist wirklich ein Erlebnis.

Unten angekommen überlegten wir uns, wie weit wir noch fahren sollten. Aber in absehbarer Nähe war, für uns, keine Möglichkeit zu übernachten. Also weiter fahren.

Drei Schleusen folgten noch, aber ab jetzt konnten wir hinunter schleusen, was die ganze Sache sehr vereinfacht.

Es gibt mehrere Schleusenketten, die erste von Nummer 18 bis 23. Nach der dritten, also der Nummer 20 erreichten wir den Hafen Port Amont de Lutzelbourg. Für uns das Ende der heutigen Strecke. Wir meldeten uns, per Funk bei der Schleusenkontrollstelle ab.

Den Ort erreicht man nach wenigen Gehminuten und wir bekamen frische Hähnchenspieße und leckere Bratwurst zum Grillen in einem kleinen Lebensmittelladen, sowie frisches Mohn Baguette beim ansässigen Bäcker.

Die Sonne strahlte von blauem Himmel und wir genossen einfach mal durch einen Ort zu schlendern in dem nicht alles zu hat.

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